Die Kirche im Dorf lassen: Christuskirche leistet einen wichtigen Beitrag zur Quartiersentwicklung in Lörrach

Vergangene Woche machte sich der SPD-Wohnungspolitiker Jonas Hoffmann ein Bild von den Umbaumaßnahmen der Christuskirche Lörrach. Absehbare Sparmaßnahmen der evangelischen Landeskirche machen landesweit Anpassungen notwendig. Die Christuskirche nutzt dies und schafft neues Potenzial für die anliegenden Wohnviertel.

Im Gespräch mit Jonas Hoffmann erläutern Pfarrer Markus Schulz und Jörg Streich das Vorhaben der Christuskirche Lörrach. Überall in Baden-Württemberg muss die Evangelische Landeskirche in Baden veraltete Gebäudebestände reduzieren, um Kosten zu sparen. Der demografische Wandel und der erwartbare Rückgang der Kirchensteuereinnahmen machen neue Konzepte notwendig.

Pfarrer Markus Schulz begreift das als Chance: „Wir wollen nicht nur Kirche am Sonntag sein.“ Gemeinsam mit dem Diakonischen Werk als Baupartner entsteht ein Zentrum, von dem das ganze Quartier profitieren soll. Zusätzlich zum Elisabethen-Krankenhaus, dem Haus der Altenpflege und anderen Einrichtungen wird die diakonische Präsenz im Viertel weiter verstärkt. Die Christuskirche selbst soll auf zwei Etagen ausgebaut werden. Im oberen Stockwerk wird der Sakralraum neugestaltet, im Erdgeschoss entstehen Räume für die Gemeinde. Eingerahmt wird die Kirche durch einen einstöckigen Pavillonbau, in den neben dem Diakonischen Werk auch das Evangelische Verwaltungs- und Serviceamt einziehen wird.

Das anliegende Gemeindegebäude soll als Folge abgerissen werden, dadurch entsteht ein nutzbares Grundstück in bester Innenstadtlage. Für Hoffmann ist Wohnen die „soziale Frage unserer Zeit“. Den Ansatz der Christuskirche, das Grundstück sozial gerecht zu verwerten, unterstützt er. Überlegt wird unter anderem, die Fläche für Kinderbetreuung oder sozialen Wohnbau, etwa Wohnraum für alleinerziehende Frauen oder Senioren zu nutzen.

Jonas Hoffmann freut sich auf die Aufwertung des Viertels: „Die Christuskirche macht aus einer notwendigen Veränderung etwas Gutes. Architektur prägt, ob wir uns einsam fühlen – hier soll sie positiv genutzt werden: Es entsteht ein offener Ort für die Gemeinschaft.“ Zum frei werdenden Gelände neben dem Kirchengebäude stellt Hoffmann als landesentwicklungspolitischer Sprecher der SPD fest: „Fläche ist ein begrenztes Gut. Kommunen und soziale Träger müssen dabei unterstützt werden, innerörtliche Grundstücke für das Gemeinwohl nutzen zu können. Wir brauchen mehr sozialen Wohnbau. Das Land muss dies mit mehr Mitteln und guten gesetzlichen Rahmenbedingungen fördern.“

Teil des Besuches war auch die Besichtigung des Baufortschrittes. Seit Ende Januar 2023 wird die Kirche entkernt. Für die kirchliche Jugend soll im Kirchturm ein ansprechender Bereich gestaltet werden, die neue Architektur ist durch Multifunktionsräume geprägt. Pfarrer Markus Schulz blickt in die Zukunft: „Noch steht der Bagger hier im Kirchengebäude. Ich freue mich auf das neue Gewand der Kirche. Auf einen Ort, an dem sich Jung und Alt begegnen können.“ Das Ende der Umbauphase ist für Mitte 2024 erwartet.

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