Das St. Josefshaus Herten unterstützt mit rund 1.700 Mitarbeitenden an verschiedenen Standorten Ältere und Menschen mit Behinderungen dabei, den Alltag zu gestalten. Am Stammsitz in Rheinfelden trafen sich Geschäftsführerin Birgit Ackermann und SPD-Landtagsabgeordneter Jonas Hoffmann im Zuge von dessen Sommertour zum Gespräch.
Neben Themen im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel wurden auch Auswirkungen der Pandemie und des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) besprochen. So gehört die Suche nach Fachkräften auch in den Einrichtungen des St. Josefshauses zum Alltag. Zwar hätten der generalistische Ansatz mit Rotationsprinzip und das Berufsbild des Altenpflegehelfers die Ausbildung in der Altenhilfe attraktiver gemacht, Kräfte seien dennoch schwer zu finden.
Beansprucht wird die Personaldecke durch pandemiebedingte kurz- und langfristige Ausfälle. Auch die Umsetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht stellt vor Fragen. Die Stimmung habe sich gewandelt. Als Zwischenschritt zu einer allgemeinen Impfpflicht habe sie großen Zuspruch erhalten. Weil der Schutz der betreuten Menschen im Mittelpunkt steht, werde sie weiter positiv gesehen. Die einrichtungsbezogene Impfpflicht verunsichere aber viele, die seit zwei Jahren alle auferlegten Maßnahmen vorbildlich erfüllen, so Ackermann. Ein Auslaufen zum Ende des Jahres sei eine Forderung. Mit gemischten Gefühlen sieht man auch das BTHG. Individuelle Angebote in der Eingliederungshilfe werden als Fortschritt gesehen. Die Umsetzung ist noch unklar. Noch fehlen Vorgaben und es öffnen sich Fragen – etwa dazu, wer mittelfristig Wohnraum für Menschen in der Eingliederungshilfe schafft und hält.
Jonas Hoffmann stellt fest: „Das St. Josefhaus ist ein großer Gewinn für unsere Region. Ziel der Politik muss es sein, Rahmen vorzugeben, die die wertvolle Arbeit sozialer Einrichtungen verbessern und unterstützen, aber nicht erschweren. Dazu müssen Gesetze in zeitlichen Abständen auf den Prüfstand – auch die einrichtungsbezogene Impfpflicht.“