Kleine praktische Ansätze für die großen Fragen unserer Zeit
Kürzlich war SPD-Landespolitiker Jonas Hoffmann bei Bürgermeister Gerd Schönbett zu Gast. Im Kleinen Wiesental trifft er auf Ideen, wie aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen im ländlichen Raum begegnet werden kann.
Die Themen, die sich wie ein roter Faden durch die Gespräche Hoffmanns in den letzten Monaten ziehen, sind auch im Kleinen Wiesental präsent: Alternde Gesellschaft und Fachkräftemangel, Klimawandel und Energieversorgung, Wohnen und Mobilität. So berichtet Bürgermeister Schönbett im Rathaus in Tegernau, wie in der flächengrößten Kommune im Landkreis mit seinen 27 Ortsteilen lokal Energie gewonnen und genutzt wird. Traditionell nimmt die Wasserkraft in den Tälern von Kleiner und Köhlgartenwiese eine wichtige Stellung ein. Dazu sorgen mehrere kleinräumliche Nahwärmenetze für warme Stuben. Bei den geplanten Windkraftanlagen soll es ebenfalls merklich vorangehen.
Der Wohnungsdruck in den städtischen Gebieten der Region sei im Kleinen Wiesental in Form von weniger Wegzügen spürbar. Damit das Leben im Tal auch im Alter gut bewältigt werden kann, entwickelt das Projektbüro „Im Tal leben – im Tal bleiben“ alltagsnahe Angebote. Melanie Mülhäuser stellt diese – von Einkaufshilfe und Impfkoordination in der Pandemie bis Mittagstisch und Bewegungskurse – vor. Neustes Vorhaben ist die Umsetzung eines Mobilitätskonzeptes, das die letzte Meile, Ruffahrten und die Begleitung Pflegebedürftiger im Blick hat. An Bedeutung gewinnt in allen Altersklassen schnelles Internet. Hier kann das Kleine Wiesental punkten: Durch den Zweckverband Breitbandversorgung wurde in den zuvor am schlechtesten ausgebauten Orten des Landkreises zuerst Glasfaser verlegt.
Nach dem Termin im Rathaus geht es in Neuenweg mit SPD-Kreisrat Herbert Baier und Vertretern des Weide- und Landschaftspflegevereins um Klima und Landwirtschaft. Bei der Wasserversorgung hat ein vom Biosphärengebiet gefördertes Projekt ein wenig Entlastung gebracht. Leitungen machen nun wöchentliche Wasserlieferungen per LKW überflüssig. Die Frage der Wasserversorgung bleibt aber in Zeiten mit zunehmenden Trockenphasen ein Thema. Weiter beschäftigen wie andernorts der Wolf und die Offenhaltung der Landschaft. Die für die Region typischen Allmendweiden werden gemeinschaftlich bewirtschaftet.
Hoffmann zeigt sich über die Initiativen im Kleinen Wiesental erfreut: „Auch wenn das Leben hier im Tal anders aussieht als in Lörrach oder Basel – die großen gesellschaftlichen Themen sind die gleichen. Es braucht Projekte, die Ansätze für Herausforderungen vor Ort bieten. Wärmenetze, Wasserkraft und Weidewasserversorgung sind nur drei Beispiele, wie dies im Kleinen Wiesental funktioniert. Auch das Mobilitätskonzept verspricht bessere Bedingungen für das Leben hier im Tal. Ich hoffe die Umsetzung gelingt.“
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Foto (v.l.n.r.): MdL Jonas Hoffmann, Bürgermeister Gerd Schönbett, Erwin Eiche (Vorsitzender Weide- und Landschaftspflegeverein), Herbert Baier (Kreisrat)