Herausforderungen in den Rettungsdiensten diskutierten Ralf Götz, Geschäftsführer von Integrierter Leitstelle und DRK-Rettungsdienst in Lörrach und SPD-Digital- und Innenpolitiker Jonas Hoffmann.
Wer in einem Notfall den Notruf 112 wählt, landet bei der Integrierten Leitstelle in Lörrach. Von hier werden etwa Rettungsdienst und Feuerwehr alarmiert. Die Abläufe in der Leitstelle sind strukturiert, die Disponenten sehr konzentriert – letztlich kann es bei jedem Anruf um Menschenleben gehen.
Trotz der im Grundsatz guten Rettungsstrukturen hierzulande gibt es auch Bedingungen, die die Arbeit der Rettungsdienste erschweren. Dazu gehören Wartezeiten – beispielsweise bei der Übergabe von Patienten – und Anrufe, die in der Leitstelle landen, aber beim ärztlichen Notdienst 116117 richtig aufgehoben wären. Auch vermeidbare Fahrten durch falschen Alarm sind ein Thema. All das bindet Rettungswägen und Personal. Personal, das knapp ist.
Zuletzt waren überregional krankheitsbedingte Personalengpässe so groß, dass das Land zeitweise Vorgaben lockert. Das betrifft etwa die Besetzung von Fahrzeugen. Teilweise können Rettungsdienste auch nicht anders, als fehlende Fachkräfte über Leiharbeitsfirmen zu engagieren. Mehrkosten, die so entstehen, werden von den Krankenkassen neuerdings nicht mehr erstattet.
Jonas Hoffmann, Mitglied im Innenausschuss des Landtags stellt fest: „Dass wir in Notfällen auf ein funktionierendes System vertrauen dürfen, verdanken wir vielen sehr engagierten Notärztinnen, Sanitätern, Disponenten und Ehrenamtlichen. Damit die Rettungsdienste aber auch in Zukunft gut arbeiten können, braucht es verlässliche Rahmen. Dazu gehören neue Rettungswachen im Landkreis Lörrach. Wenn das Zentralklinikum steht, muss die Verteilung der Krankenwägen in der Fläche funktionieren. Das Land ist gefordert, hierzu und zur Klärung der Kostenerstattung bei Leiharbeit beizutragen.“
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Foto (20220816-Leitstelle-1) v.l.n.r.: Simon Redling, Bianca Seider, Ralf Götz, Samuel Kuhnt (alle Leitstelle), Jonas Hoffmann mit Praktikantin Gamze Sakat.