Landtagsdelegation will Basler Modellprojekt nacheifern

Beim Besuch in Basel erkundigen sich fünf Landtagsabgeordnete auf Einladung von Jonas Hoffmann zu Drug-Checking, einem Angebot das laut Koalitionsvertrag auch in Baden-Württemberg entstehen soll.

Seit drei Jahren ist Drug-Checking ein fester Bestandteil im Angebot der Suchthilfe Region Basel. Dabei können Drogenproben abgegeben werden, die dann auf ihre Qualität und gefährliche Inhaltsstoffe untersucht werden. Wer Rauschgift konsumiert, kann so anonym und kostenlos herausfinden, ob Substanzen verunreinigt, falsch deklariert oder zu hoch dosiert sind. Die Suchthilfe berät flankierend, weist auf Gefahren hin und informiert Kliniken über auffällige Stoffe im Umlauf. Damit werden im Ernstfall Leben gerettet.

Foto: Jill Zeugin (3.v.l.) erklärt den Abgeordneten Jonas Hoffmann (1.v.l.), Andreas Kenner (5.v.l.), Daniela Evers (6.v.l.), Norbert Knopf (7.v.l.) und Niklas Nüssle (8.v.l.) den Ablauf eines Drug-Checking.

Ein Angebot, das aufhorchen lässt und laut Koalitionsvertrag auch in Baden-Württemberg entstehen soll. Grund genug für Jonas Hoffmann, zu einem fraktionsübergreifenden Besuch beim Basler Modellprojekt einzuladen. Dem sind neben den suchtpolitischen Sprechern von Grünen und SPD, Norbert Knopf und Andreas Kenner, auch die Grünen-Abgeordneten aus Freiburg und Waldshut, Daniela Evers und Niklas Nüssle, gefolgt. Ein Vertreter der FDP musste krankheitsbedingt absagen, die CDU folgte der Einladung trotz Zielformulierung im Koalitionsvertrag nicht. 

Beim Termin gab Leiterin Ute Wetzel der Delegation aus Baden-Württemberg einen Überblick über die Arbeit der Suchthilfe Region Basel. Jill Zeugin erklärte den Ablauf eines Drug-Checking. Der Kanton Basel-Stadt wird das Angebot nun entfristen und dauerhaft etablieren. Für die dreijährige Testphase hatte der Kanton 150.000 Franken zur Verfügung gestellt.

Jonas Hoffmann freute sich über das rege Interesse seiner Kollegin und Kollegen an der Arbeit der Suchthilfe Region Basel und stellte fest: „Das Angebot an stationärem und mobilem Drug-Checking hier in Basel kann uns Vorbild sein. Mit dem heutigen Besuch haben wir einen guten Anstoß für die weitere Debatte im Landtag gegeben.“

Der suchtpolitische Sprecher der SPD im Landtag, Andreas Kenner, ergänzte: „Drug-Checking kann ein wichtiger Beitrag zum Schutz von Konsumentinnen und Konsumenten sein und hilft, Gesundheitseinrichtungen früh zu warnen, wenn hoch potente oder gestreckte Stoffe auf dem Markt sind. Außerdem ist es eine sehr gute Möglichkeit, um mit Konsumierenden in Kontakt zu kommen und ihnen das Hilfesystem nahezubringen. Gerade im Bereich Festivals und Clubs ist es ein praktisches und lebensnahes Werkzeug.“

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