Jonas Hoffmann zum Antrittsbesuch bei Agentur für Arbeit
Von den Corona-bedingten Folgen auf die Weltwirtschaft ist auch der regionale Arbeitsmarkt nicht verschont geblieben. Über die konkreten Auswirkungen sowie das Thema Digitalisierung diskutierte der SPD-Landtagsabgeordnete Jonas Hoffmann mit Horst Eckert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Lörrach und Waldshut.
Aktuell verzeichnet die Region, hier die beiden Landkreise, 10.200 Arbeitslose. Das entspricht, so verdeutlichte Eckert bildlich, ungefähr der Einwohnerschaft von Kandern und Malsburg-Marzell. Glücklicherweise habe sich jedoch der Einbruch nach dem ersten Lockdown nicht – wie zunächst befürchtet – noch einmal im zweiten Lockdown wiederholt. Vielmehr sind die Zahlen seit November konstant auf einem Plateau geblieben. Von den ca. 70.000 Anzeigen auf Kurzarbeit, die für die Landkreise Lörrach und Waldshut eingegangen waren, wurden glücklicherweise nur 40 % tatsächlich beantragt bzw. abgerechnet. Entlassungen gebe es kaum noch, auch die Neueinstellungen nehmen langsam wieder zu.
Größere Sorgen macht die Lage der Abschlussjahrgänge 2021 und 2022 der Schülerinnen und Schüler sowie die der Auszubildenden. Die Abschlussjahrgänge werden, so Eckert, am meisten unter der Pandemie leiden. Als „dramatisch“ bewerten Hoffmann wie Eckert die anhaltende Entwicklung bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen. Hier müsse, betonte Hoffmann, unbedingt auf der politischen Ebene entgegengewirkt werden: „Die zukünftigen Young Performer dürfen nicht unverschuldet von einer Pandemie ausgebremst werden“. Dieser Landestrend entspricht jedoch nicht dem in der Region – hier ist sogar ein Plus von zehn Prozent bei den Ausbildungsstellen zu verzeichnen. „Für das Land, das schon vorher einen eklatanten Fachkräftemangel hatte, ist das jedoch eine besorgniserregende Entwicklung“, hält Hoffmann fest.
Die Digitalisierung, Hoffmanns Schwerpunktthema, soll auch bei der Organisation des Arbeitsmarktes vorangetrieben werden. So plant die Arbeitsagentur, digitale Formate für Arbeitssuchende und Arbeitsanfänger. Als Mitglied des Landtagsausschusses des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen und Sprecher für digitales Leben der SPD-Landtagsfraktion will Hoffmann auch die Digitalisierung der Verwaltung vorantreiben: „Es geht aber nicht um eine Substitution, sondern um die zusätzliche Möglichkeit, Behördengänge auch digital machen zu können“.
Einig waren sich Hoffmann und Eckert, dass eine bessere Ausstattung der Schulen mit Computerinfrastruktur wesentlich ist, um die Schüler und Auszubildenden auch auf ihre späteren Arbeitsbereiche vorzubereiten. Er bat daher Hoffmann explizit, diese Botschaft mit nach Stuttgart zu nehmen.
Der Pressebericht der Oberbadischen Zeitung ist hier zu finden.