Wenn es nach der Landesregierung geht, sind Gemeinschaftsräume in neuen Wohnprojekten verzichtbar. Das zeigt die Antwort des Ministeriums für Landesentwicklung und Wohnen auf einen Antrag von SPD-Wohnpolitiker Jonas Hoffmann. Hoffmann kritisiert diese Beschränkung als zu kurzsichtig.
„Gerade nahe des eigenen Wohnortes sind Räume der Begegnung wichtig für das soziale Miteinander. Sie wirken Einsamkeit entgegen und ermöglichen Austausch“, stellt Jonas Hoffmann, Landtagsabgeordneter für die SPD, fest. „Dass das Land das nicht berücksichtigt, ist fatal. Es gibt viele positive Beispiele, die zeigen, dass Gemeinschaftsräume wichtig sind. Die Wohnbau Lörrach etwa richtet schon seit Jahren entsprechende Räume für die Nachbarschaft ein, wenn sie ein neues Quartier plant und baut. Sie ist damit aber eine vorbildliche Ausnahme, weil sie diese Mehrkosten selbst trägt. Würde die Landesregierung sozialen Wohnbau konsequent denken, müsste sie auch Geld für Gemeinschaftsräume zur Verfügung stellen.“
Alleine auf die Initiative von gemeinwohlorientierten Wohnbaugesellschaften oder -genossenschaften zu vertrauen, reiche nicht. Die Corona-Pandemie habe Zusammenkünfte aller Art massiv eingeschränkt. Gemeinschaftsräume ermöglichen Begegnung. “Die Landesregierung spart an der falschen Stelle, nämlich am gesellschaftlichen Zusammenhalt”, so Hoffmann. Es brauche aber eine robuste und langfristige Landesförderung für Gemeinschaftsräume in neuen Wohnprojekten.