Vertreter der AGJ-Wohnungslosenhilfe im Landkreis Lörrach und Digitalpolitiker Jonas Hoffmann (SPD) tauschten sich zum Modellprojekt „Dokumentencloud für Wohnungslose“ aus.
Wie Digitalisierung mit einfachen Mitteln dazu beitragen kann, alltägliche Probleme zu lösen, erörterten der Leiter der AGJ-Wohnungslosenhilfe im Landkreis Lörrach, Stefan Heinz, und der Sprecher für digitales Leben in der SPD-Landtagsfraktion, Jonas Hoffmann, im Gespräch. Eine große Herausforderung für Wohnungslose und sie unterstützende Sozialarbeitende sind der Verlust und die Wiederbeschaffung von persönlichen und behördlichen Dokumenten. Dies bindet immer wieder viel Arbeitszeit der Sozialarbeitenden. Eine Cloud für Wohnungslose soll Abhilfe schaffen. Darin sollen private Dokumente sicher, simpel und selbstbestimmt aufbewahrt werden können.
Die Projektleiter Moritz Bross und Robin Haensse stellten das mit EU-Mitteln über REACT EU geförderte Vorhaben vor. Gemeinsam mit Wohnungslosen wurden Anforderungen erhoben. Hohe Sicherheit und einfache Bedienbarkeit sind dabei unverzichtbar. Zwei Umsetzungsmöglichkeiten – darunter eine in Kooperation mit französischen Partnern – werden aktuell erprobt. Zukünftige Schnittstellen für den Kontakt mit Behörden sind in Prüfung. Die fertige Lösung soll Ende des Jahres zuerst in sieben Landkreisen und anschließend bundesweit ausgerollt werden.
Jonas Hoffmann lobte den doppelt partizipativen Ansatz des Vorhabens: „Das Cloudprojekt ermöglicht Wohnungslosen mehr Teilhabe: Zum einen durch Einbindung bei der Entwicklung. Vor allem aber hilft es Menschen bei einem konkreten Problem, das den Alltag erschwert. Die digitale Entwicklung führt immer wieder zu sozialen Ungerechtigkeiten. Sie bietet aber auch die Chance zu mehr sozialer Teilhabe. Diese Chance muss stärker genutzt werden.“