Der Feldberg ist über die Grenzen der Region hinaus bekannt. Als Attraktion im Schwarzwald ist er gerade im Winter für den Tourismus unverzichtbar. Warum es wichtig wäre, dass das Land mehr unterstützt, wenn der Berg ruft, erklärt Bürgermeister Johannes Albrecht dem Landtagsabgeordneten Jonas Hoffmann im Rathaus der Gemeinde Feldberg.
Mit 1.493 Metern ist der Feldberg höchster deutscher Berg außerhalb der Alpen. Und beliebtes Reiseziel. Hier finden sich Premiumwanderwege – und bei ausreichend Schnee vielfältige Möglichkeiten für Wintersport. Rund 1,2 Millionen Tagesgäste sehen den Feldberg pro Jahr; die Gemeinde zählt jährlich 650.000 Übernachtungen. Auch Gastronomie und Hotels im Umland profitieren. Das macht sich in allen Hochschwarzwaldgemeinden in den drei Landkreisen rund um den Feldberg bemerkbar.
„Wenn es keinen Schnee gibt, dann haben alle zu kämpfen“, betont Johannes Albrecht. Er meint damit, dass Hotels und Restaurants nur wenige Gäste haben, wenn Ski und Schlitten im Keller bleiben. Sind die Pisten, Loipen und Winterwanderwege optimal präpariert besuchen bis zu 10.000 Tagesgäste den Gipfel und die Gaststuben am Feldberg. Was früher zwischen Dezember und April gang und gäbe war, ist heute durch den Klimawandel nur noch wenige Wochen im Jahr möglich. Nicht nur deshalb ist eine moderne, energieeffiziente Beschneiungstechnik im Gipfelgebiet notwendig, erklärt Albrecht. Die kostet Geld. Genauso wie die übrige vorgehaltene Infrastruktur: Seilbahnen, Straßen und Wege, Wasser- und Abwasserinfrastruktur, Parkplätze sowie der Ausbau des ÖPNV.
Rund 10 Millionen Euro Förderung stellt das Land Baden-Württemberg jährlich im Tourismusinfrastrukturprogramm bereit. Viel zu wenig, meint Bürgermeister Albrecht, zumal das Programm für 1.100 Kommunen im Land reichen soll. Eine Erweiterung, die für das Haus der Natur ersehnt wird, würde schon als Einzelprojekt mehrere Millionen kosten. Die Gemeinde Feldberg hat mit 1.900 Einwohner:innen und wenig Gewerbe kaum Einnahmen neben dem Tourismus.
Jonas Hoffmann versteht die Forderungen des Bürgermeisters. Für ihn ist gute Infrastruktur Grundlage für attraktive Wohn- und Urlaubsorte. Er fordert: „Das Land hat im Gegensatz zu den Gemeinden volle Geldtöpfe. Als SPD im Landtag wollen wir endlich eine bessere Finanzierung für die Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg.“ Mindestens 100 Millionen Euro mehr soll das Land für die Kommunen nach Meinung der SPD bereitstellen. Bei einem Haushaltsüberschuss von über 5 Milliarden Euro eine vertretbare Ausgabe. Damit, so Hoffmann, sollen Städte und Gemeinden gute Infrastruktur schaffen und ein wenig mehr Handlungsspielraum erhalten können.
Als Sprecher der SPD für digitales Leben sieht er neben Infrastruktur, die Wintersport möglich macht, auch im Breitbandausbau große Chancen: „Die Landschaft am Feldberg ist herrlich. Mit schnellem Internet ist die Gegend auch für Leute, die länger bleiben wollen, interessant. Wer nicht im Büro sitzen muss, kann hier Arbeit und Erholung verbinden.“ Das sieht auch Johannes Albrecht so. Er ist am Feldberg aufgewachsen und nach Jahren der Tätigkeit in Paris und anderen Metropolen seit 2019 wieder zurück. Auf dem Gipfel des Feldbergs.