Gespür fürs Zusammenleben entwickeln

Viele Menschen sorgen sich um den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Der SAK Lörrach e.V. will mit seinen Angeboten junge Menschen stärken. Wie das aussieht, hat sich SPD-Abgeordneter Jonas Hoffmann in Lörrach und Rheinfelden angesehen.

Schon im August war Hoffmann beim verlässlichen Ferienprogramm des SAK in Lörrach zu Gast. Während der Sommerferien können Schulkinder dort von 9 bis 16 Uhr pädagogisch betreut werden. Sie treffen bei Spiel und Spaß auf Altersgenossen mit unterschiedlichem Hintergrund und lernen miteinander zu agieren, verbessern so soziale und sprachliche Fähigkeiten.

Gespür für den Umgang miteinander und Verständnis für andere Menschen zu schaffen, ist auch ein Teilauftrag der Mobilen Jugendarbeit in Rheinfelden. Der SAK hat 2016 ein auf Rheinfelden adaptiertes Konzept ausgearbeitet und in den vergangenen sieben Jahren umgesetzt. Mittlerweile sind es über 3.500 Kontakte jährlich zu jungen Menschen sowie Sommerprojekte und Präventionsbesuche in den Jugendräumen, die zur Arbeit zählen. Das Pilotprojekt des SAK, eine E-Rikscha in der Mobilen Jugendarbeit umzubauen und mit einem digitalen Jugendbüro sowie Freizeitmaterialien zu bestücken, wird sehr gut angenommen“, so Eric Bintz Bereichsleiter Kinder, Jugend und Familie des SAK.

Martin Rupp ist Sozialarbeiter vor Ort und sucht das „Wohnzimmer der Jugendlichen“ auf. Gemeint ist der öffentliche Raum. Das Team versteht sich dabei nicht als Ordnungshüter, sondern als Gast und Gesprächspartner. Der öffentliche Raum gehört allen. Es braucht aber gegenseitige Rücksichtnahme. Und die muss manchmal geübt werden. So ist die Rolle der Mitarbeitenden gegenüber Jugendlichen und Bürger*innen oft auch eine vermittelnde.

Ein Grund dafür, dass Konflikte mit Jugendlichen entstehen können, sieht Landespolitiker Jonas Hoffmann in fehlenden Treffpunkten: „Es ist ein Problem, dass es so gut wie keine konsumfreien Räume in unseren Städten gibt.“ Er fordert: „Es braucht mehr Orte, an denen sich junge Menschen aufhalten dürfen, ohne dass sie etwas kaufen müssen.“

Einer der raren konsumfreien Orte ist der Mehrzweckplatz am Campus. Das Team um Martin Rupp sorgt dafür, dass dieser an einigen Tagen in der Woche geöffnet und damit nutzbar ist. Seit Herbst 2022 ist der SAK bei der Umsetzung des Nachtsportprogramms, ein wichtiges, offenes Angebot, eingesprungen.

Hauptaufgabe von Martin Rupp bleibt aber die individuelle Förderung. Er ist ansprechbar, wenn es hakt und das Gespräch mit einem Gegenüber weiterbringt. Ob es dabei um Privates, die Schule oder eine Arbeitsstelle geht. Er simuliert Bewerbungstrainings, hört zu und fragt bei Bedarf nach. Die Jugendhäuser in Herten und Karsau betreut er ebenfalls.

Auf die Frage hin, wer die Angebote nutzen kann, gibt Eric Bintz eine klare Antwort und zeichnet die Linie des SAK eindeutig: „Das Angebot ist für die 15- bis 20-Jährigen zugänglich, unabhängig von der kulturellen, nationalen oder religiösen Herkunft! Wir freuen uns, dass bei den derzeit hohen Zuwanderungen von UMAs, diese hier ein Angebot zur Entlastung und Integration finden.“

Für Jonas Hoffmann sind Angebote wie die Mobile Jugendarbeit entscheidend für die Verbindung zwischen Generationen und Kulturen – und damit für den Zusammenhalt in der Gesellschaft: „Wie wertvoll die Gespräche, die Martin Rupp und andere Sozialarbeiter*innen führen, werden wir nie abschätzen können. Fakt ist: Junge Menschen haben so eine neutrale Anlaufstelle, an die sie sich wenden können. Jemanden, der sie spiegelt und anstupst, Unterstützung bietet, aber auch darauf hinweist, dass wir nicht alleine auf der Welt sind. Ein großer Dank an den SAK und Martin Rupp und Team für diese unglaublich wichtige Arbeit!“

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Foto (v.l.n.r.): Jonas Hoffmann MdL, Eric Bintz und Martin Rupp neben der E-Rikscha der Mobilen Jugendarbeit des SAK in Rheinfelden.

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