SPD lobt sozialverträgliche Ansätze in der Nordstadt

Noch sind dort, wo bis 2026 das Quartier „Neue Mitte Nordstadt“ entstehen soll, leere Bauflächen. Die Wohnbau Lörrach hat auf den zwei Flächen in der Nähe der Wintersbuckhalle Großes vor. Geschäftsführer Thomas Nostadt führte Jonas Hoffmann, Mitglied im Ausschuss für Landesentwicklung und Wohnen des Landtags, Gemeinderäte und Mitglieder der SPD Lörrach durch das Baugebiet.

Der Neubau setzt auf das Quartierskonzept. Das nimmt Abstand von einer bloßen Wohnraumschaffung und ist ein architektonischer Umbruch, verglichen mit der Zeilenbauweise, die zuvor das Bild prägte. Eine Sanierung der Häuser hätte sich nicht mehr gelohnt: Die Häuser sind etwa weder schallgedämpft noch barrierefrei. So entsteht Wohnraum für 248 Haushalte inklusive zweier Seniorenwohngemeinschaften. Und nebenher profitiert die ganze Nordstadt dadurch, dass ein lebenswertes Umfeld geschaffen wird.

Deshalb auch die Bezeichnung „Neue Mitte“, die als Treffpunkt fungieren soll. Ein Lebensmittel- und Fahrradladen, ein Bäcker, ein Café und eine Hausarztpraxis: das Quartier ermöglicht Nahversorgung und ermutigt, das Auto stehen zu lassen.

Wie andere Bauträger kämpft auch die Wohnbau Lörrach mit steigenden Zinsen, hohen Baustandards, volatilen Baupreisen, fehlenden Fachkräften und unzuverlässiger Förderung durch das Land. So ist das Geld für die Wohnraumförderung des Landes bereits seit Mai aufgebraucht – und soll nach Aussage der Landesregierung vorerst auch nicht aufgestockt werden.

Unter diesen Bedingungen wird ein großes Projekt schnell zu einem „Mammutprojekt“. Besonders beim sozialverträglichen Wohnungsbau, wenn es darum geht, dass jeder Euro Miete zählt. Denn: Je höher die Baukosten, desto höher muss theoretisch die Miete ausfallen, damit der Bau kein Verlustprojekt wird. Trotz eines Projektvolumens vom 97 Mio. Euro sind Mieten unter Marktpreis vorgesehen. Geschäftsführer Thomas Nostadt stellt jedoch hervor, dass es immer schwieriger werde, Neubauwohnungen zu sozial verträglichen Mieten anzubieten. Er beschreibt den Ansatz der Wohnbau als „gerade noch vertretbar im Rahmen unseres Auftrags“.

Jonas Hoffmann lobt das Quartierskonzept: „Die Wohnbau Lörrach baut mit Blick in die Zukunft – nachhaltig, inklusiv und bedarfsgerecht“. Im Wissen um die Nöte der Branche kritisiert Hoffmann: „Das Land hat mehrere Hebel beim Wohnbau. Es kann finanziell fördern und bürokratisch entlasten, indem es etwa Standards senkt. Grün-schwarz macht beides nicht. Und macht damit Neubauten mit sozialverträglichen Mieten fast unmöglich. Um so wichtiger, dass die Wohnbau Lörrach trotz dieser Rahmenbedingungen ihr Möglichstes tut, damit Menschen gut und bezahlbar wohnen können. Das Land muss dringend etwas tun, damit nicht auch die letzten gemeinwohlorientierten Bauträger das Handtuch werfen!“

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Foto (v.l.n.r.): Matthias Faßler (stellv. Vorsitzender SPD Lörrach), Thomas Nostadt (Geschäftsführer Wohnbau Lörrach), Philipp Lotter (Vorsitzender SPD Lörrach), Jonas Hoffmann MdL, Christiane Cyperrek (Gemeinderätin SPD-Fraktion), Hubert Bernnat (Gemeinderat SPD-Fraktion), Eckhard Süß (Vorstandsmitglied SPD Lörrach)

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