Von der VHS-Kassette zur VR-Brille

Kreismedienzentren sind zentrale Anlaufstellen für Schulen, wenn es um Medienkompetenz geht. Sie schulen Lehrkräfte, stellen Filme und Geräte bereit und bieten technische Unterstützung. Wie sich ihre Rolle wandelt, diskutierte SPD-Digitalpolitiker Jonas Hoffmann mit Michael Steiger, dem Leiter des Lörracher Kreismedienzentrums.

Moderner Unterricht ist kein Selbstläufer. Er braucht: Eine Lehrkraft, die die Medien beherrscht, ansprechendes Unterrichtsmaterial und im Idealfall geeignete Ausstattung im Klassenzimmer, die funktionstüchtig und auf dem aktuellen Stand ist. Das Kreismedienzentrum kann dabei an fast jeder Stelle unterstützen: Es bietet Schulungen für Lehrkräfte, Lizenzen für den Zugang zu Mediatheken, berät die Schulen bei Anschaffungen und administriert selbst Geräte für die Schulen. „Teilhabe wird unmöglich ohne digitales Endgerät“, erklärt Michael Steiger und liefert damit indirekt die Begründung, warum es Kreismedienzentren braucht.

Früher gab es in den zentralen Einrichtungen, die von Land und Landkreis anteilig finanziert werden, vor allem Bibliotheken voller VHS-Kassetten. Heute finden sich nur noch wenige dieser Relikte vor Ort. Stattdessen können Schulen Virtual-Reality-Brillen ausleihen.

Aus Sicht von Jonas Hoffmann ist die zentrale Servicestelle ein wichtiger Baustein, um junge Menschen im Umgang mit Medien zu begleiten. Dennoch sieht er auch die grün-schwarze Landesregierung in der Pflicht: „Lizenzierung und Fortbildung sind wichtige Aufgaben. Richtig konsequent wäre das Land aber, wenn es anstatt regionaler Mediatheken eine landesweite Lizenzierung ermöglichen würde. Und auch über die Schulungen müssen wir sprechen. Wenn es schon gute Fortbildungen zum Medieneinsatz für Lehrkräfte gibt – warum dann nicht verpflichtend?“

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