Zwischen Gegenwart und Zukunft in Häg-Ehrsberg

Im Rahmen seiner Sommertour unter dem Motto „Stadt, Land, Leben“ besuchte SPD-Landtagsabgeordneter Jonas Hoffmann Häg-Ehrsberg. Er traf dort auf Bürgermeister Bruno Schmidt, der vor dem Ende seiner langen Amtszeit steht. Und auf Dirk Philipp, dessen designierter Nachfolger.

40 Jahre lang war Bruno Schmidt Bürgermeister von Häg-Ehrsberg. Bei seinem Amtsantritt 1983 war er jüngster Bürgermeister in Baden-Württemberg. In seiner Amtszeit hat sich die Gemeinde zwischen Zell und Todtmoos beständig weiterentwickelt. Unter anderem sind ein neues Feuerwehrgerätehaus, der Bauhof und ein Kindergarten neu entstanden, die Grundschule mit zugehöriger Mehrzweckhalle wurde umgebaut, darauf Photovoltaik installiert. Auch im Kreistag vertrat Schmidt viele Jahre die Anliegen der kleinen Gemeinde. Nach fünf Wahlperioden ist nun Schluss und Zeit für den Ruhestand.

Die Herausforderungen der kleinen Kommune waren und bleiben groß. Knapp 850 Menschen wohnen in Häg-Ehrsberg auf einer Fläche, die mit 2.500 Hektar größer ist als die der Stadt Weil am Rhein. Schon der Erhalt von grundlegender Infrastruktur ist hier eine große Aufgabe. Dazu zählt neben Instandhaltung und Weiterentwicklung von Schule und Kindergarten etwa der Unterhalt von 35 Kilometern Straßennetz. Schmidt schmunzelt: „Wenn man jährlich einen Kilometer Straße saniert, dann sind wir am Ende meiner Amtszeit einmal durch und können von vorne anfangen.“

Kurios ist, dass es hier sogar sechs Kilometer Verbindungsstraße gibt, die nicht asphaltiert sind. Das Land versagt eine Förderung, weil seinen Richtlinien zufolge weniger als 500 Fahrzeuge die Straße täglich nutzen.

Ein Dauerthema ist seit Jahren auch die Trinkwasserversorgung. In den letzten 15 Jahren hat die Gemeinde dafür jährlich rund eine halbe Million Euro investiert. Auch deshalb liegen die Gebühren für Wasser weit über dem, was Menschen in anderen Kommunen zahlen. Dennoch leben Jung und Alt gerne hier – wie etwa Dirk Philipp, der hier aufgewachsen ist. Der aktuelle Hauptamtsleiter der Gemeinde ist bei einer Wahlbeteiligung von über 66 Prozent mit 98,7 Prozent der Stimmen im Juni zum neuen Bürgermeister gewählt worden.

Das Nebeneinander von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Häg-Ehrsberg zeigt sich aktuell bezeichnenderweise auch direkt vor dem Rathaus: Dort werden 110-jährige Wasserleitungen und der über 60 Jahre alte Kanal durch eine neue Kanalisation ersetzt und gleichzeitig Glasfaserkabel verlegt. Ein gelungenes Bild für Beständigkeit, Umbruch und die Herausforderungen, denen sich ein Gemeindeoberhaupt im ländlichen Raum stellen muss, um seine Kommune attraktiv zu halten und zu machen.

Jonas Hoffmann, Sprecher für Landesentwicklung in der SPD, bedankt sich für den Einsatz von Bürgermeister Schmidt: „Die Hingabe, mit der sich Bruno Schmidt für Häg-Ehrsberg eingesetzt hat, sucht seinesgleichen. Ich wünsche ihm, dass er das Schöne, das Häg-Ehrsberg zu bieten hat und an dem er vier Jahrzehnte mitgewirkt hat, nun in Ruhe und noch lange genießen darf!“ Seinem Nachfolger Dirk Philipp wünscht Hoffmann „einen richtig guten Start, viel Kraft und viele gute Ideen für Häg-Ehrsberg. Schön, dass es junge Menschen wie Dirk Phillipp gibt, die Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen.”

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Foto (v.l.n.r.): Bruno Schmidt, Jonas Hoffmann, Dirk Philipp

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